Der nackte König-Hofdame und PrinzessinHeinrich liebt Henriette und Henriette liebt Heinrich. Klingt perfekt, wenn nicht Heinrich ein Schweinehirt und Henriette eine Prinzessin wäre. Deshalb kann der Vater einer Vermählung nicht zustimmen.

Wie sich die Liebenden doch bekommen, kann man in märchenhaften, aber politischen Fabel Jewgeni Schwarz‘ erleben.

Bei dem 1934 geschrieben Stück handelt es sich um die Vermengung dreier Märchen Hans Christian Andersens. So hat Schwarz neben dem „Schweinehirten“ auch „Die Prinzessin auf der Erbse“ und „Des Kaisers neue Kleider“ zu einem sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Stück adaptiert. Wie in Andersens Märchen spricht zum Schluss ein kleines Kind die Wahrheit aus und bringt so ein ganzes System zum Einsturz: "Du bist ja nackt."

Der russische Schauspieler und Dramatiker Jewgeni Lwowitsch Schwarz (1896-1950) schrieb vor allem Märchenstücke, um mit Hilfe ihres Symbole, Motive und Figuren die politischen und ideologischen Verhältnisse seiner Zeit anzuprangern.

„Der nackte König“ wurde 1934 noch während der Proben aus „nicht näher bezeichneten Gründen“ verboten und durfte erst 30 Jahre später uraufgeführt werden.

Regie: Ralf Schlösser

Abschlussfoto

 

 

„Der nackte König“ in der Kulturgießerei Schöneiche